Annecy / Sicherheitstraining

Ein Sicherheitstraining als Geburtstagsgeschenk. Coole Sache. Wollte ich eh schon lang mal machen, da es ja eigentlich zu jeder Flugausbildung dazugehören sollte. Bisher hat es bei mir aber nie geklappt. Hinzu kommt, dass es eine prima Gelegenheit war, meinen doch noch recht neuen Mentor.4 kennen zu lernen. Also auf nach Frankreich. Zum Campus Annecy von Jürgen (Kraus) und Christa (Vogel). Die beiden sind schon ewig in der Szene tätig und haben einen unglaublichen Erfahrungsschatz.

Vor Ort bestaunte ich erst einmal deren Infrastruktur. Neues Rettungsboot mit Bugklappe und leistungsstarkem Motor, weitläufiges Aufenthaltszelt. Einen abtrennbaren Besprechungsraum mit großem Monitor für Videoanalysen. Eine professionelle Küche im Nebenzelt, sowie diverse Shuttelbusse ergänzen das Rund-um-Sorglos-Paket. Wirklich beeindruckend was die beiden da hingestellt haben.

Dass ich mich dann auch noch mit Jenny, der dritten Fluglehrerin und Tochter von Christa, sowie Jonathan dem Koch und Alex dem Fahrer super verstand, rundet die Woche für mich weiter ab. Jürgen ist in der Mannschaft des Campus für die Flugmanöver zuständig. Mit seiner ruhigen Art und seinem riesigen Erfahrungsschatz aus mehreren Jahrzehnten als Testpilot, weiß er ganz genau, wovon er redet. Eine Tatsache, welche von Anfang an viel Vertrauen schafft und mir in den nächsten Tage echt geholfen hat. Am Anfang erklärte er uns die Theorie hinter jedem Manöver und wieß uns auf dessen Gefahren hin.

Dann konnte es los gehen. Hoch zum Startplatz, raus über den See und runter geturnt zum Landeplatz. Immer wieder. Üben, üben, üben. Zum Tagesabschluss noch die Videobesprechung aller Manöver. Immer wieder gibt es Tips und Verbesserungsvorschläge für den nächsten Durchgang. Wenn es dann immer noch hakt wird notfalls Material getauscht. Auf diesem Weg noch einmal ein Danke an Jenny für Ihr privates Gurtzeug. Hat mir in diesem Zusammenhang echt die Augen geöffnet. War alles super interessant, wenn ich auch, im Gegensatz zu dem ein oder anderen sonstigen Kursteilnehmer, gerne noch öfter geflogen wäre.

Als Ergänzung zum Flugtraining, ging es Mitte der Woche, noch in den französischen G-Force-Trainer. Steht in Talloires, also sozusagen um die Ecke. Ein echtes Erlebnis. G-Belastungen durch Steilspiralen kennen die meisten, aber während dessen auch noch die Rettung zu ziehen, war neu. (Einige taten sich da leichter, andere hatten echte Probleme. Zum Glück für diese, war alles nur eine Trockenübung). Als „inoffizielle Part“ deklariert, gab es zum Abschluß noch ein „G-Shoot-Out“. Jeder der Lust hatte, konnte ausprobieren wieviel Beschleunigung er verträgt. Einige von uns schafften die max. möglichen 7,2 G ohne Blackout. Wobei man dabei ganz schön kurzatmig wird. Fühlt sich an, als ob jemand ein Kettenkarusell direkt ans Umspannwerk angeschlossen hätte.

Insgesamt war die Woche recht kurzweilig. Im Laufe des Trainings ist mir mein Mentor 4 richtig ans Herz gewachsen. Wenn man auch merkt, dass er etwas mehr Dynamik hat, als einige andere Schirme, welche auch Teil genommen haben. Speziell die voll beschleunigten Frontklapper halten die eine oder andere Überraschungen bereit. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass nicht alle Rolle auf Rolle waren, bevor sie die vorderen Tragegurte runtergerissen haben ;)

Ins Wasser musste ich nicht. Obwohl einige behaupten, dass Jürgen schon beim RRRRR...... für „Rettung“ war, als ich einen hartnäckigen Verhänger doch noch lösen konnte. Coole Sache so ein Sicherheitstrainig.

Bleibt mir nur ein großes Dankeschön an das ganze Team vom Campus. Hat RICHTIG Spaß gemacht. Und wird sicher nicht mein letztes Sicherheitstraining gewesen sein....